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Mr. Turner - Meister des Lichts. 100%

1 Bewertung

Originaltitel »Mr. Turner«, Biographie, Großbritannien 2014, 149 Minuten.
Inszeniert von Mike Leigh.
Kinostart am 6. November 2014. Trailer zeigen.

Inhalt.

1826: Der englische Maler William Turner (Timothy Spall) ist ein ebenso renommiertes wie exzentrisches Mitglied der Royal Academy. Er lebt mit seinem Vater William (Paul Jesson), den er innig liebt, und seiner Haushälterin Hannah Danby (Dorothy Atkinson) in London. Hannah verehrt den genialen Maler, der jedoch stillt an ihr nur sein sexuelles Verlangen. Denn Turner ist ein Egomane, ein wortkarger ... (mehr) Einzelgänger – und doch zugleich ein Mann von enormer Sensibilität. Das Künstlergenie hat sich keiner Autorität, sondern der Vielfalt des Lebens verschrieben: Er genießt die Gastfreundschaft des Landadels oder besucht Bordelle, um junge Prostituierte zu zeichnen. Er ist stetig auf Reisen und lässt nichts aus, um dem Phänomen der Wahrnehmung auf die Spur zu kommen. Er lässt sich sogar inmitten eines eisigen Schneesturms an einen Schiffsmast binden, um das Unwetter so authentisch wie nur möglich malen zu können. Turner ist fasziniert von den Errungenschaften der Industrialisierung wie der Fotografie und der Eisenbahn. Aber ganz besonders in den Bann schlagen ihn die Spielarten des Lichts, weshalb es ihn immer wieder in die Küstenstadt Margate zieht. Dort steigt er unter falschem Namen bei Sophia Booth (Marion Bailey) ab, mit der er heimlich eine innige und zärtliche Liebesbeziehung beginnt. Mehr und mehr scheiden sich an dem ruhelosen und anarchischen Künstler die Geister: Leidenschaftlich verteidigt ihn Kunstkritiker John Ruskin (Joshua McGuire) gegen kritische Stimmen, die Turners zunehmend abstrakter werdende Bilder als Klecksereien verspotten. Als ihm ein Millionär 100.000 Pfund für sein Gesamtwerk bietet, schlägt Turner das Angebot aus. Ungebrochen radikal bleibt Turner bis ins hohe Alter. Künstlerisch wie privat. Denn Haushälterin Hannah erfährt erst spät von Turners anderem Leben, das er an der Seite von Mrs. Booth führt. (Quelle: Filmtrailer.com)

Kritiken.

100% 8martin
»Mike Leigh hat eine Biopic gemacht, die irgendwie aus dem Rahmen fällt. Es geht ihm dabei weniger um den Maler William Turner, es geht ihm mehr um den Menschen. Dazu hat er wieder einige seiner ... (mehr) Lieblingsschauspieler in kleineren Rollen eingesetzt. Neben Lesley Manville kommt Ruth Sheen als keifende Ex des Meisters zum Einsatz. Alle überragt aber der großartige Timothy Spall, der Turner nicht nur auffallend ähnlich sieht, sondern auch in Mimik und Habitus dessen innerstes Wesen sichtbar macht. Er ist einfach Mr Turner! Und auf Augenhöhe neben ihm steht Dorothy Atkinson, seine alte Haushälterin, die ihn still verehrt und auch seine sexuellen Übergriffe lautlos erträgt. Ihr gehört mit Recht die letzte Einstellung: ein kleiner Buckel, leicht hinkend und von der Krätze gezeichnet. Wenn uns Mr Turner beeindruckt, die Atkinson berührt uns, ähnlich wie Marion Bailey als Turners zweite Frau. Ihr fällt vergleichsweise der Part von Heines Schuhverkäuferin zu. Sie pflegt und ummuttert ihn bis zu seinem Tode, wobei sei nur versteht, dass er ein großer Maler sein muss und ihm mit der ganzen Wärme einer reifen Frau begegnet. Mike Leigh hat die zweite Lebenshälfte Turners in kaleidoskopähnliche Szenen hintereinander gesetzt. Da sind manche im Zusammenhang nicht gleich verständlich, andere haben Längen, wie die Fachsimpelei unter Kollegen, wieder andere werden abgebrochen, wie die Bootsfahrt zu einem Dampfer in der Abendsonne. Hier muss man die hervorragende Kameraarbeit von Dick Pope erwähnen, der reihenweise Landschaften, fahrende Dampfloks, Meeresstrände etc. so eingefangen hat, dass sie übergangslos in ein Turnerbild passen. Der Film ist ein Erlebnis.«

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