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Wilde Unschuld. 70%

1 Bewertung

Originaltitel »Savage Grace«, Drama, USA/E 2007, 98 Minuten.
Inszeniert von Tom Kalin. Mit Julianne Moore, Stephen Dillane, Eddie Redmayne.
Kinostart am 8. Mai 2008.

Kritiken.

70% 8martin
»Mutter (Julianne Moore) macht Sohn Tony (Eddie Redmayne) zu ihrem Mann.
Dieses Thema kann man unter dem Aspekt Psychostudie sehen (fehlgeleitete Mutterliebe oder ganz einfach abwegige sexuelle ... (mehr) Praktiken). Man kann aber auch darin eine Parabel über grenzüberschreitende Gewalt sehen, vor allem wenn man an das Ende denkt. Ausgehend von der Sexualität überschreiten alle Figuren die moralisch akzeptierten Grenzen und driften in Richtung Gewalt ab, um ihre Ziele zu erreichen. Nach den gängigen Praktiken von Mann mit Mann bzw. Frau mit Frau wird Gewalt zum bestimmenden Faktor im zwischenmenschlichen Bereich, selbst beim Ehepaar Baekeland. Der Sex dient nicht mehr der Lust, sondern nur noch der Macht und das promiskuitiv. Mit der moralischen Grenzüberschreitung kommt auch die physische. Man bewegt sich in einer Atmosphäre, in der man sich als Gott fühlt und über den Normen steht. Da passt sogar der Suizid ins Bild. Nur ein Gott kann sich das Leben nehmen. Wenn Mutter und Sohn mit dessen schwulem Freund gemeinsam erwachen, können sie nur lachen. Moral und Norm geben Leitlinien vor. Die muss man zwar nicht immer befolgen, aber es kann gefährlich werden, weil sie auch Schutz bieten.
Im Nachspann zu diesem Gruselstück erfahren wir noch von Tonys Ende. Eine letzte Konsequenz. Ein Film, den man eigentlich nicht sehen will. Chapeau vor Julianne Moore.
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