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My old Lady. 60%

1 Bewertung

Originaltitel »My Old Lady«, Drama, Frankreich, Großbrit 2014, 107 Minuten.
Inszeniert von Israel Horovitz.
Kinostart am 20. November 2014. Trailer zeigen.

Inhalt.

Der mittellose New Yorker Mathias Gold reist nach Paris, um ein Apartment zu verkaufen. Er hat es von seinem verstorbenen Vater Max geerbt, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Doch an Stelle des schnellen Geldes erwartet ihn in Frankreich die 92 Jahre alte Mathilde. Sie hat vor langer Zeit mit Mathias' Vater eine Immobilienleibrente vereinbart, darf also bis zu ihrem Tod im Apartment ... (mehr) wohnen und erhält darüber hinaus eine monatliche Rente von 2400 Euro. Die fordert sie nun von Mathias ein, der sich plötzlich mit antiquierten französischen Gesetzen und Mathildes streitlustiger Tochter Chloé auseinandersetzen muss. (Quelle: Filmtrailer.com)

Kritiken.

60% 8martin
»Man merkt dem Film an, dass da ein Theaterstück als Vorlage gedient hat. Was auf der Leinwand höchst selten vorkommt, ist, wenn eine lange, komödiantische Einleitung dann in einen Mittelteil ... (mehr) übergeht, der die tiefen, psychologischen Verletzungen der Akteure zeigt und in einer Romanze endet. Das durchlebt das Dreigestirn Kevin Klein (Matthias), Kristin Scott Thomas (Chloé) und la Grande Dame Maggie Smith in einem wunderschönen morbiden Ambiente. Eine gemeinsame Vergangenheit verbindet diese gestrandeten Seelen in Paris wegen einer Erbschaft. Die juristischen Aspekte sind zwar nicht ganz unwichtig (wir lernen den französischen Rechtsbegriff viager), aber das Hauptaugenmerk liegt doch wohl auf Vergangenheit der drei. Da haben Matthias und Chloé allen Grund depressiv zu werden, doch mit ein wenig Taschenpsychologie können sie sich an einander aufrichten und wie erwartet lieben. Es liegt nur an ihrer schauspielerischen Leistung und den geschliffenen Dialogen, dass man schmunzelnd dranbleibt. Das urplötzliche Umschwenken von Situationskomik in tragische Dramatik und zurück ins Witzige verdeutlicht zum Beispiel wenn Matthias nach einer menschlich bewegenden Szene, eine Patrone ins Jagdgewehr einlegt, Cut, Szenenwechsel, ein Schuss, alles rennt und schreit…Matthias hat nicht sich, sondern den Wildschweinkopf an der Wand angeschossen.
So sitzt man am Ende zwischen allen Stühlen. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Eine humorvolle Komödie mit einem Einblick in menschliche Verletzlichkeiten deren Folgen bis in die Gegenwart reichen. Ist auch nicht besonders originär. Dank des Dreigestirns ist es kein verlorener Abend. Leider kennen wir die drei aus besseren Weltklassefilmen. Dieser ist keiner, nur ein ganz netter.
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