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The Invisible Woman. 60%

1 Bewertung

Originaltitel »The Invisible Woman«, Biographie, Großbritannien 2013, 111 Minuten.
Inszeniert von Ralph Fiennes.
Kinostart am 24. April 2014. Trailer zeigen.

Inhalt.

Lehrerin Nelly (Felicity Jones) ist glücklich verheiratet und führt ein erfülltes Familienleben mit Ehemann und Kindern. Hervorgerufen von Reue und Schuldgefühlen bahnen sich jedoch zunehmend Erinnerungen an eine geheimnisvolle Vergangenheit den Weg in ihre Gedanken – und führen uns zurück in die Zeit der gleichermaßen aufregenden wie zerbrechlichen Liebesbeziehung, welche Nelly einst mit dem ... (mehr) Autor Charles Dickens (Ralph Fiennes) verband. Dickens’ Lebenselixier ist das Theater. Als brillanter Amateurschauspieler entfaltet er seine Gefühle auf der Bühne wesentlich überzeugender, als es ihm abseits des Rampenlichts jemals möglich wäre. Denn hinter der Fassade einer umjubelten Berühmtheit verbirgt sich das kontrollierende Wesen eines emotional isolierten Mannes. Doch dann begegnet Dickens der jungen Nelly, die ursprünglich zwar aus einer Schauspielerfamilie stammt, sich bislang aber mit überschaubarem Erfolg selbst auf der Bühne versuchte. Die beiden beginnen eine leidenschaftliche Beziehung und Nelly wird zu Dickens’ Muse. Für das ungleiche Paar hat die Liaison allerdings einen hohen Preis: ihre Verbindung muss absolut geheim bleiben – ein äußerst komplizierter Umstand, welcher für Nelly den Beginn eines Lebens in „Unsichtbarkeit“ bedeutet. (Quelle: Filmtrailer.com)

Kritiken.

60% 8martin
»Die Atmosphäre stimmt, die Story ist recht wahrheitsgetreu verfilmt, nicht jeder wird sie mögen. Aber so war das damals im 19. Jahrhundert. Es wurde darüber getuschelt, dass der ‘Gott‘ unter den ... (mehr) Romanciers, Charles Dickens, (Ralph Fiennes) eine Geliebte hatte, die seine Tochter hätte sein können. Nelly (Felicity Jones) fast noch ein Mädchen, ist keineswegs nach dem Geschmack der emanzipierten Frau von heute. Ihre Aufgabe war es den großen Dichter anzuhimmeln, bei Gefühlsausbrüchen ein Tränchen zu vergießen und ansonsten ein Schattendasein zu führen, unbemerkt von der gesellschaftlichen Umgebung. Und außerdem war Dickens ja auch noch verheiratet und mehrfacher Vater. Warum hat Fiennes das so gemacht? Er geht mit Inbrunst ans Werk. Lange, beunruhigende Einstellungen, teilweise wortlos und ohne Musik. Dann bricht plötzlich ein musikalischer Tornado los und erschlägt fast die Bilder. Und der Schnitt teilt das ganze so ein, das keine Larmoyanz aufkommen kann. Am Ende ist der große Dichter einfach weg, Nelly erzählt es dem Pfarrer. Schluss, Aus, Amen.
Fiennes bleibt konsequent altmodisch, dabei setzt er Nelly ausnehmend gut ins Bild. Die Kamera streichelt ihre Pfirsichhaut, verharrt immer wieder, man genießt den Anblick und vergisst die Problematik. Die gerät nur etwas weniger in den Fokus. Dickens war zerrissen zwischen persönlicher Zuneigung und öffentlichem Ruhm, zwischen Spontaneität und Pflichtgefühl. Er trank aus dem Jungbrunnen so lang es ging. Und es ist ihm wohlbekommen. Eine späte Aufklärung über das ‘unsichtbare‘ Privatleben des großen Engländers.
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