Vor 9668 Stunden hat Kreml den Film Interstellar mit 110% bewertet.
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HUHN MIT PFLAUMEN ist zugleich berührendes orientalisches Märchen, humorvolles Familienporträt und eine beeindruckende Liebeserklärung an die allzu ferne persische Heimat Satrapis. Die Weltpremiere im Wettbewerb der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig wurde mit Standing Ovations und minutenlangem Applaus gefeiert.
Wie schon bei „Persepolis“ greift Marjane Satrapi auch in HUHN MIT ... (mehr) PFLAUMEN auf den scheinbar unerschöpflichen Erfahrungs- und Anekdotenschatz ihrer Familie zurück. Diesmal führt sie uns in das – aus heutiger Sicht überraschend europäisiert wirkende – Teheran der 50er-Jahre, eine Zeit, die sie persönlich nicht erlebt hat, in der jedoch bereits wichtige politische Weichenstellungen für die Zukunft des Landes gestellt wurden. Satrapi und Paronnaud kleiden ihre Geschichte in eine phantasievolle, stilistisch abwechslungsreiche, poetische Form, doch sind die Figuren darin stets auch von der Politik und Geschichte des Landes geprägt.
HUHN MIT PFLAUMEN ist eine deutsch-französisch-belgische Koproduktion zwischen Celluloid Dreams (Hengameh Panahi) und TheManipulators (Joint Venture von Studio Babelsberg (Potsdam), Celluloid Dreams (Paris) und Clou Partners (München)). Weitere Koproduktionspartner sind uFILM, Studio 37, Le Pacte, Arte France Cinéma, ZDF/arte, Lorette Productions und Film(s), unter Beteiligung von Canal+ und Cinécinéma. Der Film wurde unterstützt vom Deutschen Filmförderfonds (DFFF), medienboard Berlin-Brandenburg, Cinémage 5, uFund, Cinéart und Prokino. Gedreht wurde in den Babelsberger Filmstudios. (Quelle: Filmtrailer.com)
80% 8martin »Ein wunderschönes Märchen über die Liebe. Der weltberühmte Geiger Nasser-Ali (Mathieu Amalric) will nicht mehr leben, als seine Frau Faringuisse (Maria de Medeiros) seine Geige zertrümmert hat. Es ... (mehr) war eine jener Zwangsehen von denen man sagt ‘Erst kommt die Heirat, später die Liebe‘. Der Kommentar bemerkt dazu lakonisch: ‘Erst kam die Heirat, die Liebe kam nie‘. Sein Leben lang hat er eigentlich nur Irane (Golshifteh Farahani) geliebt. ‘Diese unerfüllte Liebe ist etwas kostbares‘, meint der Kommentar ‘sie hält ewig.‘
Regisseurin Satrapi ist es gelungen durch Animation den märchenhaften Charakter des Films zu betonen. Zwischendurch erleben wir Ironisches mit Traurigkeit unterlegt (Nasser-Alis Suizidversuche sind echte Watzlawicks). Die vielen Rückblenden kreisen um Nasser-Ali und erweitern in kurzweiliger Form sein Künstlerdasein. Manche Szenen erinnern an Fellini ohne ihn zu kopieren. Und selbst die Einstellungen fürs Gefühl mit vielen Farben leicht verfremdet bekommen nie einen schmalzigen Überzug durch den plötzlichen Szenenwechsel. Die Eheszenen sind zu ernst und die Entwicklung von Nasser-Alis Kindern zu deprimierend.
Weil seine große Liebe ein Leben lang andauert, altern die vom Frust gebeugten Liebenden sichtlich. Das lässt sich eindrucksvoll an, weil man ja weiß nur ihre Liebe brennt weiterhin ungebrochen. Selbst als sich Nasser-Ali und Irane nach vielen Jahren begegnen, bewahrt sie Haltung und darf ihn nicht erkennen. Dieser Schiwago-Effekt drückt besonders stark auf die Emotionen. Das ist bitter süße Schokolade mit viel positiver Romantik. Märchenhaft schön!«