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Poll. 56%

6 Bewertungen

Originaltitel »Poll«, Drama, D 2010, 129 Minuten.
Inszeniert von Chris Kraus. Mit Paula Beer, Edgar Selge, Tambet Tuisk.
Kinostart am 3. Februar 2011. Trailer zeigen.

Inhalt.

Es gibt keine Untergänge - nur Übergänge. Unter diesem Credo erlebt die junge, künstlerisch hochbegabte Oda von Siering das Ende einer Epoche: Im Sommer 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, steht der Zerfall des deutsch geprägten, zum russischen Kaiserreich gehörenden Baltikums unmittelbar bevor. Ein Zerfall, der Odas Leben, ihre aristokratische Familie und alle Gewissheiten bedroht – ... (mehr) und der sie dennoch zu ihrem Glück zwingt. Die Begegnung mit einem estnischen Anarchisten und Schriftsteller wird Odas Schicksal bestimmen. Die Geschichte einer alles wagenden Liebe. Ein historisches Drama vor den Flächenbränden Europas. Großes Kino aus Deutschland. Das alles ist POLL. Nach dem internationalen Erfolg von VIER MINUTEN präsentiert Kordes & Kordes Film den lange erwarteten neuen Film von Chris Kraus, großartig besetzt mit Edgar Selge, Jeanette Hain, Richy Müller, Tambet Tuisk und der Neuentdeckung Paula Beer, die in der Rolle der in die Fußstapfen von Hannah Herzsprung tritt und eine ähnlich eindringliche Performance liefert wie diese in VIER MINUTEN. (Quelle: Filmtrailer.com)

Kritiken.

80% 8martin
»Regisseur Chris Kraus hat in seinen Film ganz schön viel hineingepackt. Herausgekommen ist ein aufwendiges Gesellschaftsporträt mit Hausmusik und Badeszenen vor dem 1. Weltkrieg am Rande des ... (mehr) kaiserlichen Reiches oder wie ein Besucher sagt ‘Poll liegt am Arsch der Welt, aber an einem schönen Arsch.‘ Hier leben Deutsche, Russen, Balten in angespannter Ruhe miteinander. Der Fokus wechselt von einer Vater-Tochter Beziehung zu einem Abenteuerroman mit historischem Ambiente, inklusive einer unglücklichen Liebesgeschichte.
Tochter Oda hält die Ereignisse in ihrem Tagebuch fest. Alle Personen laden irgendwie Schuld auf sich. Der Vater (Edgar Selge) macht makabre Experimente, seine Frau (Jeanette Hain) betrügt ihn mit dem Gutsverwalter (Richy Müller) und Oda (grandiose Neuentdeckung Paula Beer) versucht heimlich einen verwundeten Anarchisten, den sie ‘Schnaps‘ nennt, zu retten. Der Kriegsbeginn beschleunigt und klärt die Verhältnisse und so steigt die Spannung bis alles in Flammen aufgeht. Es ist der Untergang einer Gesellschaft, die ihre Zukunft bereits hinter sich hat. Damit wird aber auch ein Allgemeingültigkeitsanspruch erhoben, der die historische Wahrheit von dieser unbekannten Schriftstellerin Oda Schäfer obsolet werden lässt. Chapeau vor Kamerafrau Daniela Knapp. Der dumpfe Ton der Dialoge ähnelt bisweilen mit seinen unartikulierten, gebellähnlichem Lautfetzen an eine Art Höhlensprache. Aber sonst ganz toll.
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